Ich werde oft gefragt, wie ich persönlich denn diese Sache mit der Bewertung finde. Denn viele sehen es so: Man bewertet immer. Allein schon dadurch, dass wir etwas als gut oder schlecht, als positiv oder negativ einordnen.
Ich persönlich habe da für mich eine Zwischennuance im Thema Bewertung eingefügt
Ich habe entschieden, nicht zu bewerten, sondern zu betrachten bzw. zu beobachten. Wenn ich z. B. ein Gefühl habe, dann kann ich wahrnehmen, wie es sich für mich anfühlt. Ob es mich mit meiner Energie erhebt oder senkt, ob es mein Herz weit oder eng macht. Und dann kann ich entscheiden, ob ich noch mehr von diesen Gefühlen möchte oder ob ich diese Gefühle weiter ziehen lasse. Ich lehne sie nicht mehr ab. Ich versuche nicht, diese Gefühle loszuwerden. Ich “betrachte” mich bzw. die Situation – wie ein Beobachter von außen, und dann nutze ich meinen freien Willen, um eine Entscheidung zu treffen.
Ich sehe dann nicht das eine besser oder das andere schlechter. Ich sehe es nur anders. Das nimmt viel Druck raus. Denn das Dualitätsspielchen beruhigt sich damit.
Natürlich gelingt es mir auch nicht immer, es sein zu lassen
Denn manchmal schleicht sich noch eine alte Prägung irgendwo dazwischen. Wir wurden ja immer wieder darauf hin trainiert, etwas in gut oder schlecht einzuteilen. Aber ich übe. Und es gelingt mir im Laufe der letzten Jahre immer besser. Denn das, was sich für uns als Drama zeigt, sind die Be- bzw. Verurteilungen.
Wie geht es dir mit deiner Akzeptanz?