Wie geht es dir mit Grenzen setzen?

Bist du jemand, der gern über die Grenzen anderer hinweggeht? Nimmst du überhaupt die Grenze deines Gegenübers wahr? Wo liegen die Grenzen? Kennst du deine Eigenen? Spürst du es, wenn irgendetwas in dir schon lange ruft? Hör endlich auf! Die Grenze ist schon lange erreicht!

Die eigene Grenze wahrnehmen

Wahrscheinlich haben die meisten Menschen mehr Probleme damit, die eigenen Grenzen wahrzunehmen als die der Mitmenschen. Viele haben es komplett verlernt, die innere Stimme zu hören, die uns – erst sanft, später energischer – durch Unwohlsein, Energieverlust oder gar Krankheit ermahnt, dass wir unsere eigene Grenze schon lange überschritten haben. In der Arbeit, im Alltag, sowohl körperlich als auch energiemäßig powern wir uns oft aus bis zum Letzten. „Das muss noch gehen, das muss noch gemacht werden, das sollte ich noch tun, das schaffe ich doch auch noch!“
Ja, oft schaffen wir es – eine ganze Zeit lang – doch auf einmal kommt das große Stop unseres Körpers. Warum hören wir nicht schon vorher auf? Jeder von uns hat doch Signale, die wir eigentlich verstehen müssten.

Und was ist mit den anderen?

Wie oft übertreten wir deren unsichtbare Zäune? Wie oft geben wir ungefragt unsere Meinung zu einem Thema? Zwängen unsere Ansichten auf? Drängen wir unsere Hilfe auf? Wie oft merken wir gar nicht, wenn es schon lange Zeit wäre zu gehen? Oder ein Gespräch zu beenden? Warten wir auf das eindeutige Stop unseres Gegenübers? Oder sind wir feinfühlig genug, auch hier die Signale des anderen zu erkennen?

Wo fängt denn eine Grenze an?

Brauchen wir überhaupt Grenzen? Was wäre ohne sie? Abgrenzung – ja ein Wort, das oft negativ verstanden wird. Aber Abgrenzung ist wie jedes andere Wort nur das, was du daraus machst. Und kann etwas falsch daran sein, sich liebevoll abzugrenzen? Für sich selbst achtsam zu sorgen, indem wir auf unser Wohlbefinden Rücksicht nehmen? Unser Gegenüber mit Respekt zu behandeln, indem wir empathisch wahrnehmen, ob eine Grenze vorhanden ist? Ich glaube, das kann nicht verkehrt sein.
Frag dich doch selbst einmal: Wie geht es dir mit Grenzen setzen?